Verehrter Leser, ein Wort der Warnung:
Der 0 ist nicht zu trauen!
Die 0 ist eine Ziffer ohne Inhalt – die
nihilistische 0, durch und durch diabolisch und somit die größte Blasphemie
seit es angeknabberte Äpfel gibt! Ihre Geburtsstunde hatte diese niederträchtige
Ziffer im siebten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Der indische Gelehrte Brahmagupta
wurde damals, so erzählt es die Legende, von seinem Hawara gefragt:
Hearst Brahmagupta, wos is’n leicht Unendlichkeit,
hah?
Der Gelehrte neigte seinen Kopf zur
Seite. Sein Blick fixierte einen weit entfernten Punkt am Horizont. Mit seiner
Linken reichte er nach den Sternen. So hielt er inne, bis dicker Qualm aus
seinen Nüstern drang. Dann legte er seine Opiumpfeife zur Seite und antwortete:
Dividiert man irgendeine Zahl durch das
Nichts, so wird Unendlichkeit.
Die 0 war geboren, mit ihr die moderne
Algebra und noch heute verfluchen Schüler diesen Augenblick. Hinterlistig, wie
die 0 nun mal ist, wollte sie sich durch die Hintertür nach Europa schleichen. Zunächst
waren arabische Vertreter für Kamelhaarperücken auf ihren Businesstrips durch
Indien so beeindruckt von der Ziffer, dass sie die 0 kurzerhand mit nach Hause
brachten, und sogleich mit ihr zu rechnen begannen - was für ein Spaß! Und der
Spaß war ansteckend, drängte, in Koffern, Reisetaschen und Körperöffnungen
versteckt, nach Europa. Im Mittelalter kam es schließlich zum Showdown der zwei
großen Lehren. In der rechten Ecke der Herausforderer, die Algoristen.
Arabische Zahlenkünstler, Verfechter der arabisch-indischen Zahlenleere mit
ihrer geheimen Geheimwaffe - der 0. In der linken Ecke der Champion aus Europa,
mit dem, seit Jahrhunderten unangefochtenen, römischen Zahlensystem – die
Abakisten! Der Kampf ging über viele Runden. Im 13. Jahrhundert ergaben sich schließlich
die ignoranten Gelehrten der mysteriösen Macht der 0. Erst im 17. Jahrhundert
war die gerechtfertigte Furcht auch bei Max und Martha Mustermann, Otto
Normalverbraucher, Joe Average, Mr. & Mrs. John Taxpayer und all ihren
Freunden verschwunden.
Brahmagupta - Schlaubi Schlumpf seiner Zeit |
Doch worauf will der hier Schreibende
hinaus? Die 0 ist inhaltslos, auf das Abscheulichste bösartig und darum
entschieden abzulehnen. Ihr gegenüber soll die gesegnete Ziffer 9 gestellt
werden. Die 9 ist ein Vielfaches der heiligen Zahl 3, die für die
Dreifaltigkeit aus Gott Vater, Jesus Christus, seinem eingeborenen Sohn, und
dem Heiligen Geist steht. Wahrlich ich sage euch, hinfort mit den ketzerischen
Top 10 Listen, denn sie sind durchzogen von teuflischer Falschheit und gieren
nach den Seelen der verehrten Leser. Doch fürchtet euch nicht! Mit großem
Gaudium verkünde ich euch, dass der Stein des Anstoßes nur unbefleckte Top 9 Listen
gebären wird. Hosanna! Hosanna!
Der Stein des Anstoßes präsentiert:
Alle
Neune: 9 Dinge, die man bei einem Vorstellungsgespräch NICHT tun sollte
(sadly inspired by true events)
1) Sich über den Beziehungsstand der
MitarbeiterInnen erkundigen. Man ist ja gerade auf der Suche nach etwas Neuem…
2) Gleich das Handy auf den Tisch legen
und dann den Anruf vom Kumpel annehmen.
3) Auf die Frage nach den Hobbys
antworten: „Ich spiele gerne Glücksspiele an Automaten.“
4) Ständig auf die Uhr starren und dabei
genüsslich gähnen.
5) Sich während dem Vorstellungsgespräch
eine Zigarette anzünden, weil man gerade darauf Lust hat.
6) Fragen, ob man wohl mit einem
Kollegen zusammenarbeitet, damit dann immer jemand zum Tratschen da ist.
Alleine wird einem so schnell fad…
7) Keine Unterwäsche tragen.*
8) Klarstellen, dass man gleich ab dem
nächsten Montag verfügbar ist, aber ab Dienstag unbedingt zwei Wochen Urlaub
braucht.
Und ein Trommelwirbel für die
abschließende Nummer neun:
9) Auf die Frage, warum man sich gerade
bei dieser Firma bewirbt, antworten: „Sonst hat man mich nirgendwo genommen.“
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*Obwohl…darüber lässt sich streiten…